Als Private Schulen werden vorrangig konfessionelle Schulen bezeichnet, deren Trägerschaft sich in Händen der katholischen bzw. evangelischen Kirche befindet. Aber auch die Freien Waldorfschulen sind auf dem Vormarsch. Zudem gibt es den Verband Deutscher Privatschulen mit über 250 Schulen, die Freien Alternativschulen und die Vereinigung der Landerziehungsheime.
Diese genannten privaten Einrichtungen gehören zu den allgemeinbildenden Schulen. Der Unterricht ähnelt also größtenteils dem Lehrstoff an öffentlich staatlichen Schulen, welche von den Städten und Gemeinden bzw. vom Land getragen werden. Private Schulen stehen aber auch in Form von Berufs-, Sonder- oder Förderschulen zur Verfügung.
Die Waldorfpädagogik vom Gründer Rudolf Steiner an der Freien Waldorfschule, auch Anthroposophische Einrichtung genannt, ist weiterhin umstritten. Es wird nach dem Prinzip
„Denken – Fühlen und Wollen“ unterrichtet, was im Grunde für Ihr Kind positive Auswirkungen haben kann. Vor allem die künstlerisch handwerklichen Bereiche finden stärkere Beachtung, als in den staatlichen Schulen.
Kritiker bemängeln allerdings die etwas merkwürdige Leistungsbenotung, welche nicht in Form klassischer Zensuren, sondern als Gesamteinschätzung erhoben wird. Wenn Ihr Kind das Abitur machen möchte, ist eine vorherige Waldorfschule nicht immer empfehlenswert.
Zumindest bei den nichtkonfessionellen Privatschulen müssen Sie als Elternteil mit einem finanziellen Mehraufwand rechnen. Da die Zahl der Bewerber stetig steigt und die freien Plätze sehr begrenzt sind, kommen meist nur Kinder aus besserverdienenden Elternhäusern in den Genuss einer privaten Einrichtung. Oftmals liegen die Schulen auch nicht direkt am Ort, so dass zudem der Aufenthalt im Internat weitere Kosten verursacht. Bei konfessionellen Privatschulen hingegen gibt es zahlreiche Förderungsmöglichkeiten, die Sie direkt an der Schule oder beim Träger erfragen sollten.
Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt von Privatschulkindern gegenüber Schülern an staatlichen Schulen sind offiziell gleichzusetzen. In der Praxis zeigt sich allerdings immer häufiger, dass der Besuch einer Privaten Schule bei Personalleitern mehr Eindruck macht. Das gilt besonders für akademische Laufbahnen.